Nicht noch teurere Wohnungen
Die Wohnungsnot im Kanton Zug ist in aller Munde. Das Kantonsparlament hat sich in den letzten Sitzungen stundenlang über mögliche Ansätze und Lösungen unterhalten.

Ich bin als Immobilienunternehmer seit vielen Jahren mitten in der Thematik drin und weiss nur eines: Lösungen zu finden ist nicht einfach. Das Angebot-Nachfrage-Verhältnis ist aus den Fugen geraten. Die Nachfrage wird anhaltend hoch bleiben, das Angebot leidet unter vielen Faktoren. So werden seit Jahren keine Einzonungen mehr gemacht, das nationale Raumplanungsgesetz verhindert das.
Die Verdichtung nach innen steht quasi still. Sind es nicht Nachbarn, die sich gegenseitig bekämpfen, ist es die Baubürokratie, die alles schwierig macht, oder die Verkomplizierung von Bebauungsplänen, die eigentlich als Rezept für mehr Wohnungen auf gleicher Fläche gelten. Es geht einfach nicht vorwärts.
Seit Jahren mischt die vereinte Linke in der Diskussion mit und wie immer sind deren Lösungen die gleichen. Die SP Initiative für einen 40% Anteil an preisgünstigen Wohnungen bei Bebauungsplänen hat nun zum totalen Stillstand solcher Projekte geführt. Jetzt will man es mit dem Öffnen der Geldschleusen bekämpfen. Staatlicher Wohnungsbau, in Form von Fonds, sollen das Problem lösen. Diese Gelder machen das Problem aber nur noch grösser. Warum? Ganz einfach: es ist ein zusätzlicher Mietbieter am Tisch, der die Preise noch mehr nach oben jagt.
Ebenfalls aus dem Hause SP kommt nun die Mehrwertinitiative, die schon in mehreren Kantonen lanciert worden ist. Heute könnten Gemeinden auf Neueinzonungen einen Teil des Mehrwerts abschöpfen, das wird aber kaum gemacht. Neu will die SP, dass 30% aller Neu- und Aufzonungen (auch innerhalb von Bebauungsplänen) als Mehrwert abgeschöpft werden müssen. Die so eingesammelten Steuern, sollen ausschliesslich für Massnahmen für preisgünstige Wohnungen verwendet werden.
Leider hat der Regierungsrat einen Gegenvorschlag gemacht, der die Sache nur leicht erträglicher macht, nämlich 20% bei einem Freibetrag von Fr. 1.5 Mio. Sollte das durchkommen, werde Wohnungen noch teurer. Das Komitee «Wohnungsverteuerungsinitiative» unter der Leitung der FDP und SVP kämpft nun vehement dagegen. Wir wollen nicht noch teurere Wohnungen im Kanton Zug, sondern endlich die Probleme realistisch und pragmatisch angehen.
Adrian Risi, SVP Kantonsrat, Immobilienunternehmer