“Tant de bruit pour une omlette”

Der Ausspruch (zu Deutsch: »So viel Lärm um einen Eierkuchen«) wird dem französischen Schriftsteller Jacques Vallée des Barreaux (1625-1673) zugeschrieben. Um diesen Ausspruch rankt sich eine Geschichte, nach der Herr des Barreaux an einem Fasttag in einem Wirtshaus einen Eierkuchen mit Speck bestellt habe, den ihm der Wirt an einem Fastentag nur ungern serviert habe.

Als er dem Gast darauf das Gericht auftischte, habe es einen heftigen Donnerschlag gegeben, für den Wirt ein Zeichen des göttlichen Zorns. Herr des Barreaux habe daraufhin – um den Wirt zu beruhigen – den Eierkuchen mit obigen Worten zum Fenster hinausgeworfen.

Man gebraucht das Zitat heute üblicherweise, um auszudrücken, dass man die Aufregung um eine im Grunde unwichtige Sache für völlig übertrieben hält. Diese Anekdote fiel mir wieder ein, als ich den Artikel in der heutigen Zuger Zeitung gelesen habe. “Steuerzahler finanzieren Tännlers Anwalt”, ein Artikel des Chefredaktors persönlich auf Seite 19, über eine halbe Seite lang.

Gemäss früheren Informationen entnehme ich einem Online Medium, dass es dabei um CHF 1’200.- geht, welche die Gesamtregierung offenbar beschlossen hat. Tant de Bruit pour une omlette!
Mein Fazit: Alle Medien sollten viel weniger das für den einzelnen Bürger geschaffene Zuger Öffentlichkeitsgesetz exzessiv benützen und damit die Verwaltung damit mit zusätzlicher Arbeit eindecken, sondern sich um die den Bürger direkt betreffenden aktuellen Herausforderungen des Kantons Zug kümmern.

Zum Beispiel mit 1:1 Interviews die Regierenden in Kanton und Gemeinden persönlich zu relevanten Fragen und aktuellen Herausforderungen befragen. Und wesentliche Herausforderungen, davon gibt es auch im Kanton Zug für 2023 deren viele. Möge sich auch die Zuger Zeitung vermehrt darauf fokussieren.

Philip C. Brunner
Kantonsrat