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Atomkraft ? Nein danke !

Seit Mitte der 70er Jahre steht dieser Slogan für die Ablehnung von AKW’s. Bundesrat und Parlament beschlossen vor 12 Jahren unter dem Eindruck der Katastrophe in Fukushima den Ausstieg aus der Atomenergie und auch ich machte im März letzten Jahres bei einem Votum im Kantonsrat diese Aussage: «Von neuen AKW’s brauchen wir gar nicht erst zu reden (da politisch chancenlos), sie sind aber zugegebenermassen auch keine Lösung für unser kurz – und mittelfristiges Problem».

Vor 10 Tagen besuchte ich in Zug einen Vortrag von Frau Dr. Prof. Manera, sie ist Professorin für Nukleare Sicherheit an der ETH. Dieser Abend war sehr erhellend.

Die Professorin erklärte mit wissenschaftlicher Nüchternheit die Relationen in der schweizerischen Stromproduktion. Die nackten, faktenbasierten Zahlen sprechen für sich. Von November bis März leisten unsere 2 AKW deutlich über 50% der Stromproduktion. Nach Plan des Bundes bräuchte es gut 1’400 Anlagen wie die der hochgelobten Alpinen Solaranlage in Gondo die eine Fläche von 100’000m2 beansprucht, um den Energieumbau zu schaffen.

Die Speicherung der Alternativenergien ist ein Problem, die Kapazität des grössten Akkuspeicherparks Europas, welcher tausende m2 Land beansprucht, entspricht der Leistung des AKW Leibstadt in 10 Minuten. Alle aktuellen Akkuspeicher in der Schweiz entsprechen 7 Minuten Leibstadt. Pumpspeicherwerke sind eine gute Sache, aber wir haben es in 20 Jahren nicht einmal geschafft, die Grimsel Staumauer zu erhöhen.

Wenn wir uns von fossiler Energie verabschieden wollen, kommen wir nicht darum herum, uns mit Atomenergie auseinander zu setzen, welche auf die Lebenszeit betrachtet, den mit Abstand tiefsten CO2 Ausstoss aller Stromproduktionen hat. Dies macht auch ein Verbund von 16 Europäischen Staaten, um die Stromversorgung sicher zu stellen. Deutschland und die Schweiz stecken aber den Kopf in den Sand und hoffen auf massive Importe in den Wintermonaten. Das dieser Importstrom, wenn überhaupt erhältlich, kaum CO2 neutral produziert wird scheint nicht zu interessieren.

Diese Ignoranz der Tatsachen zeigte sich deutlich in der SRF Arena von letztem Freitag. Die Gegner des Klimagesetzes wiesen mehrfach auf die Problematik der Stromlücke und der Importstrategie hin. Die Befürworter reklamierten wortreich, dass dies im Abstimmungsbüchlein kein Thema sei und deshalb nicht diskutiert werden dürfe. Man setze mit der Abstimmung nur das Ziel fest, nämlich netto null bis 2050.

Aha, man setzt also ein Ziel, ohne eine klare Vorstellung vom Weg dorthin zu haben. Ich finde das bei einem Thema, welches der Bund als grösstes Risiko für unsere Gesellschaft definiert fragwürdig.

Am Stromkongress 2020 sagte Bundesrätin Sommaruga in ihrer Eröffnungsrede «Klimapolitik ist Energiepolitik» was stimmt, aber anscheinend ist eine Diskussion darüber unerwünscht. VSE Präsident Widmer sagte daraufhin er wünsche sich mehr Sachbezogenheit von der Politik. Wünschen darf man bekanntlich Alles.

Wir stimmen also bald über ein Gesetz ab, das den Stromverbrauch massiv in die Höhe treibt (dies ist das einzige Unbestrittene), ohne so wirklich zu wissen, woher derselbe kommen soll. Natürlich gibt es unzählige Studien, die angeblich belegen, dass dies machbar ist und viele Verbände und Organisationen stehen dahinter, weil es ihnen nützt oder auch einfach, weil sie bei den «Guten» sein wollen.

Wir brauchen eine realistische Energiepolitik mit Technologieoffenheit und nicht nach dem Prinzip Hoffnung. Deshalb lehne ich das Klimagesetz am 18. Juni ab.

Emil Schweizer, Kantonsrat SVP Neuheim

 

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