Das Bonus-Malus-System der Regierung ist wirtschaftsfeindlich
Leserbrief zum Artikel „Wer eine Dreckschleuder fährt, soll blechen“
Mit Befremden habe ich den Artikel zum Willen des Zuger Regierungsrates bezüglich des Bonus-Malus-Steuersystemes für Autos gelesen. Aus mehreren Gründen lehne ich die Einführung eines solchen Bonus-Malus-Systemes ab. Erstens hat Herr Markus Feer vom Strassenverkehrsamt Zug behauptet, dass Benutzer eines normalen Kleinwagens über drei Jahre hinweg 1000 CHF sparen können..
Dies ist Sand in die Augen des einfachen Bürgers gestreut, da aufgrund des Benzinpreises, der steigenden Versicherungsprämien und zusätzlichen neuen Gebühren und Abgaben von Seiten des Staates an die Bürger die angebliche Einsparung unter dem Strich längstens wieder kompensiert wird, d.h. für den Bürger ergibt sich ganzheitlich gesehen keine Einsparung. Auch ist der Ansatz falsch, dass Fahrzeuge wie Offroader, sogenannte höhere und übermotorisierte Wagen stärker besteuert werden. Schliesslich gibt es viele Gründe zum Kauf eines Offroader-Fahrzeuges, man denke an die Stichworte Sicherheit, abgelegenes Wohngebiet, Familiengrösse, Haustiere etc.
Gerade bezüglich Unfallstatistik ist die höhere Besteuerung für Offroader nicht nachvollziehbar – ein Menschenleben ist im Offroader bedeutend sicherer im heutigen Strassenverkehr als in einem Kleinwagen. Auch die Festlegung der Grenze von 2500 Kubikmetern Hubraum ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar und fadenscheinig. Auf welche Ueberlegungen hat der Zuger Regierungsrat seinen Entscheid diesbezüglich getroffen?
Umweltschutz hat seine Berechtigung, doch angesichts des enorm kleinen Anteils der Schweiz an den weltweiten Schadstoff-Emissionen stellt dieser Vorschlag der Zuger Regierung keine Verbesserung der Luftqualität dar. Die vorgeschlagene Massnahme ist schlicht wirtschaftsfeindlich und daher abzulehnen.
Reto Riser, Präsident Junge SVP Kanton Zug
Rotkreuz, 23. Dezember 2008