Das Proporzsystem verhindert die Machtanballung

Am 9. Juni 2013 stimmt der Souverän des Kantons Zug zum dritten Mal innerhalb von rund 15 Jahren über die Frage ab, ob das seit 1894 bewährte Proporzwahlsystem abgeschafft werden soll. Bereits zweimal, 1997 und 2001, haben die Zuger Stimmbürger die Abschaffung unserer bewährten Grundordnung abgelehnt. Es gibt keinen Grund, am 9. Juni 2013 anders zu entscheiden. Der Kanton Zug ist eine Erfolgsgeschichte und ermöglicht seinen Einwohnern ein überdurchschnittlich gutes Leben. Auch für die Schwächeren kann der Kanton Zug gut schauen.

Die Befürworter der Änderung unseres bewährten Wahlsystems nennen die Majorz-Initiative verführerisch schön „Ja zu Personenwahlen“. Sie tun dabei so, als ob unsere seit Jahrzehnten bewährten Politiker in Gemeinde- und Regierungsrat keine Personen wären. Sie alle sind ja nicht mit dem Majorzsystem, sondern mit dem Proporzsystem gewählt worden. Was heisst Proporz? Proporz heisst, dass alle politischen Kräfte, das Gedankengut aller Stimmbürger, möglichst gerecht auch in der Regierung und im Gemeinderat vertreten sind. Das Proporzsystem verhindert die Machtanballung bei einigen wenigen Köpfen aus der gleichen oder den gleichen zwei Parteien. Man wird den Verdacht nicht los, dass CVP und FDP versuchen, mit dem wohlklingenden Slogan „Ja zu Personenwahlen“ zu verheimlichen, dass sie aufgrund ihrer politischen Überzeugungen oft kaum mehr erkennbar sind. Köpfe statt Inhalte, könnte man versucht sein weiterzudenken. Solchen Ansinnen sollten wir eine Absage erteilen.

Bleiben wir bei dem, was sich im Kanton Zug seit 1894 bewährt, beim Proporzwahlverfahren und stimmen wir am 9. Juni 2013 Nein zur Initiative „Ja zu Personenwahlen“ (Majorzinitiative).

Manuel Brandenberg, Zug
Kantonsrat, Fraktionschef
SVP Kanton Zug