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Die Wende von der Energiewende

Nicht einmal 2 Jahre nach dem Kernkraftwerk Unfall in Fukushima vom 11. März 2011, ausgelöst durch die verheerende Tsunami-Katastrophe, ändert die japanische Regierung ihre Philosophie in der Energiepolitik. Unter der neuen Regierung von Premier Shinzo Abe wird Japan trotz des Fukushima-Unfalls zur Kernenergie zurückkehren.

Wie sieht es in der Schweiz aus? Die vom Bundesrat im Jahr 2007 formulierte und im Februar 2008 verabschiedete Energiestrategie mit der Vier-Säulen-Strategie erachte ich nach wie vor für richtig. Diese beinhaltet die Energieeffizienz, die erneuerbare Energie, den Ersatz und Zubau von Grosskraftwerken sowie die Energieaussenpolitik. Die Kehrtwende der Mehrheit von Bundesrat und Parlament zur Energiestrategie 2050 mit dem Ausstieg aus der Kernenergie ist eine unüberlegte, kurzsichtige und ideologisch geprägte Fehlentscheidung.

Nach der Hysterie vom Ausstieg aus der Kernenergie sind jetzt auch wieder einige bürgerliche Bundes-Parlamentarier zur Vernunft gekommen und diskutieren wieder sachlich über den weiteren Verlauf der Stromversorgung. Für den Wirtschaftsstandort Schweiz wäre der Ausstieg aus der Kernenergie ein Desaster. Der VSE (Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen) rechnet in ihrem Kurzbericht „Wege in die neue Stromzukunft“ unter dem Kapitel Szenario 3 bis ins Jahr 2035 mit einem Strom-Import von 32%. Der aus den Nachbarländern zugekaufte „graue Strom“ ist teuer und macht uns vom Ausland abhängig. Hinzu kommt eine Steigerung der Strompreise bis ins Jahr 2050 preisbereinigt um rund 75 % gegenüber heute.

Nur wenn eine sichere Lösung für eine Schweiz ohne Kernenergie gemeistert ist, kann ein Ausstieg realisiert werden.  Von Bedeutung für die Schweiz ist auch das Weiterführen der Nukleartechnologieforschung, um die Sicherheit an den bestehenden Kernkraftwerken weiter gewährleisten zu können. Was die Schweiz schon immer stark machte, ist der gesunde Strom- Mix. Darum ist es wertvoll die Förderung der Erneuerbaren Energie, die Erhöhung der Wasserkraft und die richtige eingesetzte Kernenergie voran zu treiben.

Für den Erhalt eines anerkannten und sicheren Wirtschaftsstandorts ist es für die Schweiz wichtig, in naher Zukunft den Bau von min. zwei der neusten Generation von  Kernkraftwerken in die Wege zu leiten. Die „Alten“ sollen nach Inbetriebnahme der Neuen rückgebaut werden. Diese neuen KKW müssen unter Berücksichtigung der neusten Technologien erstellt werden. Die Entsorgung muss finanziell unter strengster Kontrolle sicher gestellt sein und die Forschung der erneuerbaren Energie muss durch mehrere Energierappen gefördert werden.

Im Kantonsrat entscheiden wir in naher Zukunft über eine Vorlage die in dasselbe Gebiet gehört: Die Teilrevision des Energiegesetzes. In dieser Teilrevision will man erreichen, dass bei Neubauten ab 2030 keine fossilen Brennstoffe mehr eingesetzt werden. Unter fossilen Brennstoff gehört neben Öl auch Erdgas. Der Ersatz von Erdgas ist kritisch zu hinterfragen. Substitution sind nur sinnvoll, wenn Lösungen vorliegen, die in Sachen Verfügbarkeit, Energieeffizienz und Kosten konkurrenzfähig sind. Erdgas ist der umweltschonendste fossile Energieträger. Er ist noch lange verfügbar und hat praktisch keine Feinstaub-Emissionen bei der Verbrennung.

Wichtig ist bei allen energietechnischen Fragen: Sind die Ressourcen vorhanden, ist die geographische Grundlage gegeben, sind andere Energienetze bereits bestehend und vor allem ist dies alles noch bezahlbar?

Rainer Suter, Cham
Kantonsrat

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