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Harmos

Der Souverän des Kantons Luzern hat am vergangenen Wochenende seine Meinung zu Harmos kund getan. Als Gewerbelehrer träumt es mir davon, dass alle neu eintretenden Lernenden, je nach Schulart, einen ebenbürtigen Bildungsstand mitbringen. Und dies über die Kantonsgrenzen hinaus. Im Grundsatz müsste ich für eine Harmonisierung der Schule sein; Warum bin ich aber dagegen?

Es sind gesellschaftliche Eckwerte, die für mich gegen Harmos sprechen. Zu Konkordaten ganz allgemein, habe ich mich hier an dieser Stelle im Sommer bereits ausgelassen. Ein Thema wie Harmos zeigt klar Veränderungen in unserer Gesellschaft auf. Im täglichen Gespräch stelle ich immer wieder fest, dass verschiedene Ansichten aufeinander prallen. Auf der einen Seite sind es Frauen, die in der Berufswelt ihr Können unter Beweis stellen, Mütter die davon träumen, mit einem Bein möglichst schnell wieder in die Arbeitswelt zurück zu kehren, Jugendliche die sich fragen, was aus ihnen einmal werden wird. Will ich Familie, will ich vor allem berufstätig sein oder beides?

Doch oftmals wird Mann oder Frau von den Realitäten eingeholt. Alleinerziehend, geschieden und in der Berufswelt gefordert, immer ihr bestes gebend. Wo haben hier Kinder noch Platz? Verständlich, dass gemäss Harmos früher eingeschult werden soll. Je schneller Kinder in fremde Obhut gegeben werden, desto einfacher ist es für die Erziehungsberechtigten, sich in der Berufswelt engagiert einzusetzen. Aber es gibt, wie eingangs erwähnt, auch die andere Sichtweise. Da sind Eltern, die ihren Kindern in einem grösseren Zeitraum zur Verfügung stehen möchten. Da sein, für die Kinder; da sein, wenn sie mich brauchen, nicht, wenn ich es möchte. Die Kinder in ihrem Leben begleiten, betreuen und beraten. Wer kennt sie nicht, die Hektik des Alltags. Wie soll ich da noch Zeit haben für Kinder? Und jetzt soll uns ein weiteres Zeitgefäss genommen werden, mit unsern Kindern zusammen zu sein? Dies zugunsten einer längeren, nicht aber zwingend besseren Volksschulzeit. Tatsache ist, dass die einen längere, die anderen eine weniger lange Zeit benötigen, das Bildungssystem zu durchlaufen. Ihnen allen soll das Volksschulwesen gerecht werden. Dies ist nicht möglich. Deshalb gibt es auch immer wieder Ausnahmen. Dazu braucht es nicht die Harmonisierung der Volksschule; dazu braucht es den gesunden Menschenverstand. Den Verstand, der heute schon in den Volksschulen unserer Gemeinden zu finden ist.

Franz Zoppi, Rotkreuz
Kantonsrat SVP
1. Oktober 2008

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