Ja zur Mundart-Initiative der SVP Kanton Zug

Unterschriften für ein politisches Anliegen sammeln sei das „Stahlbad der Demokratie“ sagt man. Nicht so bei der Mundartinitiative der Schweizerischen Volkspartei SVP! Ich kann mich nicht daran erinnern, dass uns die Unterschriften auf der Strasse derart „entgegen geflogen“ kamen wie bei dieser SVP-Initiative. Offenbar haben wir bei diesem Thema ein wirkliches echtes Anliegen der breiten Bevölkerung aufgenommen. Natürlich nicht so im Zuger Kantonsrat! Da war allen anderen Fraktionen jedes noch  so peinliche Argument recht, um der SVP-Initiative, welche doch aus gutem Haus stammt, jede, aber auch jede Unterstützung zu versagen. Dabei ging es nicht um das breit getragene Anliegen, sondern um den Absender. 

Mittlerweile haben die Gegner, die gerade noch grossmundig gegen die ungeliebte SVP-Initiative vom Bock wetterten, ihre Meinung radikal geändert und präsentieren uns nun einen „Gegenvorschlag“. Ueber die beiden Vorschläge können Sie am 25. September 2016 abstimmen.  Dieser Gegenvorschlag räumt zwar mit dem strikten Hochdeutschzwang der letzten Jahre auf, aber das reicht doch einfach noch nicht. Die Mundartpflege braucht verbindliche und klar bezeichnete Gefässe. Erst dann wird der Gebrauch der Mundart völlig natürlich eingeübt. Die Fächer «Musik», «Sport» und «Werken» eignen sich dafür sehr gut. Das wollen wir mit der Initiative «JA zur Mundart!» erreichen. 

Darum ein beherztes JA zum Original und ein überzeugtes Nein zum noch schnell zusammen geschusterten Gegenvorschlag derjenigen, die noch vor kurzem gegen die Stärkung der Mundart wetterten. Ein JA zu echter und rechtzeitiger Integration, wenn es noch ganz natürlich und spielerisch klappt. Nein zu einem verkrampften Gegenvorschlag, dem es nicht um die Sache, sondern um reine politische Machtpolitik geht. Das Zuger Volk wird es schon richtig einordnen und richten.

Philip C. Brunner
Kantonsrat SVP, Zug