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Kinder wollen leisten

In der NZZ Nr. 66/2010 nimmt Frau Erwina Winiger, Kantonsrätin, ausführlich Stellung zum Thema „Kinder  wollen leisten – und das geht besser ohne Noten.“ In einem anderen Leserbrief war, von einer pädagogischen Fachperson zu lesen, dass pädagogisch nicht ausgebildete Leute sich zum Thema Kinder, Schule und Bildungsrat nicht äussern sollten.

Bei der Ausbildung von Lehrlingen erwartet man, dass der Lehrmeister (meistens ohne Hochschulbildung) mit dem Lehrling über seine Arbeit und seine Ziele spricht. Ihm zeigt wie er was machen soll. Die Arbeit kontrolliert und wenn nötig korrigiert. Ihm ständig neues Wissen vermittelt und den Fortschritt mit dem Lehrling diskutiert. Sinnvoll so, dass zuerst der Lehrling beurteilt welche Note er für die entsprechende Arbeit gibt. Und was zu tun ist um diese Note zu verbessern. Das wiederholt sich hunderte Mal bis zum Lehrabschluss. Muss der Volksschullehrer primär etwas anderes tun?

Die Lehrlinge sind meistens in der Pubertät und somit selektiver zu unterrichten als Schüler in der ersten bis sechsten Klasse. Bei den Lehrlingen werden nicht alle Kleinigkeiten mittels Computer festgehalten und wo möglich Tage, Wochen oder Jahre später darüber diskutiert. Um dann eine wissenschaftliche Auswertung der Versuche zu machen. Der Lehrmeister und der Lehrling versuchen aus dem jeweiligen Tag das Beste zu machen. Sicher ist es so, dass sowohl der Lehrling wie auch der Lehrmeister nicht immer gut gelaunt sind. Nur mit Gesprächen wird aber in der Regel wenig erreicht – es braucht der nötige Druck. Der Auszubildende erwartet, dass man ihn fordert, benotet und fördert, so dass er sich mit Seinesgleichen messen kann. Zum Beispiel bei Berufsmeisterschaften. Dabei werden auch eventuell ungleiche Benotungen verschiedener Lehrmeister sichtbar.

Vor über 60 Jahren hat man die Grundschüler gefordert, benotet und gefördert. Eben diese Schulabgänger haben die nach dem Krieg brachliegende Wirtschaft wieder in Schwung gebracht und wurden Weltweit geschätzt! Dieses System hatte viele Jahre gute Leistungen hervorgebracht. Auch wenn die damaligen Lehrer noch keinen Hochschulabschluss hatten. Zwischenzeitlich hatten wir eine Welle wo „Leistung und Benotung“ auch in der Schule verpönt war.

Die Folge davon ist, dass heute die Schweiz Fachleute importieren muss, weil diese Stellenbewerber besser ausgebildet sind als die Schweizer! Offensichtlich war das frühere Schulsystem – ohne Hochschulausbildung der Primarlehrer – eher praxisorientiert. Die damaligen Lehrer haben noch zu 100% gearbeitet. Und die Lehrer waren nicht mit administrativer Arbeit in der Grössenordnung von über 30% belastet. Deshalb ist es sinnvoll die Noten wieder einzuführen und Lehrkräfte anzustellen welche bereit sind sich zu 100% dem Beruf zu widmen. (Ein 100% Einsatz erwartet man auch in anderen Berufen). Auch muss man bereit sein, den administrativen Aufwand (Beschäftigungsleerlauf) in der Schule massiv zu senken und die Schulabgänger so weit zu bringen, dass man qualifizierte Fachkräfte aus ihnen machen kann. So, dass man nicht mehr darauf angewiesen ist qualifizierte Fachkräfte einzuführen – um nach wie vor dem Schweizer Qualitäts Standard zu genügen.

Bär René, Cham
5. April 2010

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