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L&G-Gebäude: 2 Initiativen mit schweren Folgen

Ein überparteiliches Komitee mit Persönlichkeiten aus der Zuger Stadt Politik hat zwei Volksinitiativen gestartet mit dem Ziel, eine Zentralisierung der Stadtverwaltung zu verhindern und dem Stadtrat den Auftrag durch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu erteilen, das L&G-Gebäude wieder zu verkaufen. Ihre Hauptargumente zielen darauf hin, dass der Kauf der L&G-Gebäude aus einer betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise falsch war. Als Gründe werden ein zu hoher Kaufpreis, Zusatzkosten in Millionenhöhe für die Behebung der Baumängel inkl. Entsorgung von Asbest, sowie Schwierigkeiten, um die  zusätzlich erworbenen Flächen weiterzuvermieten angeführt.

Nehmen wir an, dass diese heftige Kritik stimmt.   Mit diesem Vorpreschen in der Öffentlichkeit ist es „gelungen“, die Verhandlungsposition des Stadtrates gegenüber potentiellen Käufer wesentlich zu schwächen und den Marktwert der L&G-Gebäude auf einem Schlag um x-Millionen zu mindern. Aus dieser Sicht dürfen sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bei den Initianten für die Vernichtung von Steuergeldern „bedanken“.

Viel schlimmer scheint mir die fehlende Weitsicht der Initiativen. Nehmen wir als „Horrorszenario“ an, dass beim Umbau des L&G-Gebäudes nicht budgetierte Zusatzkosten von CHF 10.0 entstehen würden. Auf einer Zeitachse von 25 Jahren würden jährliche Mehrkosten von CHF 400‘000.- entstehen. Die Ersparnisse durch die Zentralisierung der Stadtverwaltung (höhere Arbeitseffizienz, bessere Auslastung der Infrastruktur wie z.B. Sitzungszimmer usw.) kompensieren zumindest einen Teil dieser Zusatzkosten. Mit dem Verkauf der Liegenschaft würde die Stadt auf dieses Kostensenkungspotenzial verzichten. Eine weitere Vernichtung von Steuergeldern.

Auch das Bedenken bezüglich Weitervermietung freier Bürofläche scheint mir nicht mit Fakten erhärtet. Kürzlich wurde in Baar ein neues Business-Centers eröffnet: Mehrere 1000 m2 Büroflächen wurden innert wenigen Monaten vermietet. Ich glaube weiterhin an den Standort Zug und bin überzeugt, dass die Nachfrage nach Büroflächen in den nächsten Jahren hoch bleiben wird. Es ist auch unverständlich, warum es Privatinvestoren gelingen sollte, das L&G-Gebäude erfolgreich zu vermieten und der Stadt nicht? Mit einem Verkauf der Liegenschaft würde man auf einem Schlag die längerfristigen Perspektiven von Zusatzeinnahmen vernichten.

Rund ein Jahr vor den Wahlen ist nicht erstaunlich, dass ein Teil der „Classe Politique“ sehr aktiv wird. Darf der Wahlkampf dieser werten Damen und Herren mehrere Millionen auf Kosten der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger kosten? Wenn Nein, verdienen beide Initiativen keine Unterschrift.

Jürg Messmer
Präsident SVP Stadt Zug
Kantonsrat, Mitglied GGR

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