Sozial mit tiefen Steuern
Wäre der Kanton Zug ohne tiefe Steuern erfolgreich? Nein. Hätte der Kanton Zug ohne tiefe Steuern so viele Arbeitsplätze? Nein. Könnten die Gemeinden im Kanton Zug ohne tiefe Steuern die höchsten Löhne in der Schweiz zahlen? Nein. Blieben die internationalen Firmen ohne tiefe Steuern im Kanton Zug? Nein. Könnte es sich der Kanton Zug ohne internationale Firmen leisten, sozial und solidarisch zu sein? Nein.
Internationale Firmen haben sich im Kanton Zug wegen den tiefen Steuern niedergelassen. Der Kanton Zug und seine Gemeinden könnten sich ihr soziales Engagement ohne die Finanzkraft der internationale Firmen nicht leisten. Nur wer sich selbst keine Sorgen vor den Folgen einer Strategieänderung machen muss, kann sich die Alternativen leisten.
Der Kanton wird nur sozial bleiben, wenn die hier angesiedelten internationalen Firmen bleiben und neue Firmen hinzuziehen. Das werden sie nur, wenn sie verglichen mit dem Ausland, tiefe Steuern zahlen müssen. Sozial ist deshalb im Kanton Zug, wer für tiefe Steuern ist. Eine Alternative existiert nicht.
Wer den Kanton Zug sozial will, braucht einen finanzstarken Kanton Zug und deshalb tiefe Steuern für Unternehmen. Vielleicht schreibt man für eine kleine, populistische Schlagzeile in der Leserbriefspalte gerne das Gegenteil in der Zeitung. Schlussendlich wird es aber kein vernünftiger Politiker und keine vernünftige Politikerin wagen, die Strategie des Kantons tatsächlich zu ändern. Wer Exekutivverantwortung als Partei und als Person übernehmen will, muss ernsthaft bleiben – selbst wenn beide meinen, sie seien die Alternative zur bürgerlichen Politik. Freuen wir uns also für den kommenden Wahlkampf auf einige populistische, alternative Leserbriefe, ändern wird sich schlussendlich nichts.
Vreni Althaus
Sekretärin, SVP Kanton Zug
Rotkreuz, 21.9.2005